Artikel in der Sächsischen Zeitung vom 7.06.2022 zur UniBörse 2022 in Pirna.

Quelle: Bild Marko Förster SZ

Artikel von Anja Ehrhartsmann 

"Wem ist es wichtig, später einmal viel Geld zu verdienen?", fragt Monique Pfenniger in die Runde. Zaghaft heben sich einige Hände. "Wem ist es wichtig, Spaß am Beruf zu haben?" Wieder gehen Hände nach oben, diesmal deutlich mehr. In erster Linie sollte der Beruf auch Spaß machen, sagte die Unternehmerin bei ihrem Workshop "Wir sehen das, was du nicht sagst oder schreibst" auf der Unibörse in Pirna - immerhin üben die meisten den Beruf ein ganzes Leben lang aus.

Durch Erfolg im Beruf komme die finanzielle Unabhängigkeit von ganz allein, so ihr Credo. Die Inhaberin des Dresdner Kosmetikstudios MoniQue Cosmetique nahm nicht nur das Thema "Berufswahl" in den Blick, vielmehr ging es auf der Berufsmesse darum, wie ein Bewerbungsgespräch aus Sicht eines Unternehmens läuft und welche Informationen zwischen den Zeilen stecken. Aus Sicht eines potenziellen Arbeitgebers komme es nicht nur auf gute Noten an, sondern auch auf soziale Kompetenzen wie Teamfähigkeit, eine strukturierte und selbstständige Arbeitsweise.

Monique Pfenniger rät deshalb dazu, auch Hobbys im Bewerbungsschreiben zu vermerken. "Wer einen Hund hat, mit dem er regelmäßig Gassi geht, hat Verantwortungsbewusstsein. Wer im Verein mitwirkt, ist teamfähig." Bewerbungsgespräch: Gute Vorbereitung ist alles Wer zum Bewerbungsgespräch eingeladen wird, sollte sich in jedem Fall gut vorbereiten und im Vorfeld möglichst viel über das Unternehmen in Erfahrung bringen. Auch Unternehmen bereiten sich entsprechend auf ihre Bewerber vor, checken die sozialen Medien und suchen den Namen im Internet. "Achten Sie darauf, was Sie posten und welche Bilder Sie hochladen."

Pünktlichkeit ist das A und O beim Bewerbungsgespräch. "Lieber 30 Minuten vorher da sein", bekräftigt Monique Pfenniger. "Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck." Wichtig sei dabei auch ein gepflegtes Auftreten, ohne sich zu verkleiden. Keiner erwarte von einem Schüler, dass er im Maßanzug zum Bewerbungsgespräch kommt, aber mit gewaschenen Haaren und sauberen Schuhen. Wichtig sei, im Gespräch auch auf die Körpersprache zu achten, ohne sich dabei zu verkrampfen. "Machen Sie sich nicht verrückt."

Gut komme außerdem an, wer selbst Fragen an das Unternehmen mitbringt. Das zeuge von Interesse. Um Sicherheit im Bewerbungsprozess zu bekommen, rät die Unternehmerin dazu, sich einfach mal zur Probe zu bewerben, auf eine Stelle, bei der es am Ende vielleicht nicht ganz so schlimm ist, wenn es nicht klappt.

Zu Herzen nehmen will sich diese Ratschläge Helene Dethloff aus Pirna. Die 16-jährige Schülerin, die das Johann-Gottfried-Herder-Gymnasium besucht, beschäftigt sich schon länger mit ihrer beruflichen Zukunft, ist aber noch unentschlossen, ob sie Lehramt oder Psychologie studieren oder doch einen Ingenieurberuf ergreifen will. "Der Workshop hier hat mir viel Unsicherheit genommen", sagt die Schülerin. Dass sie in einem Verein ist, will sie künftig im Bewerbungsschreiben erwähnen. Auch Erik Hofmann aus Pirna will gut vorbereitet sein, wenn es um den Einstieg ins Berufsleben geht. Der 16-Jährige, der ebenfalls das HerderGymnasium besucht, möchte eigentlich Biologie studieren und hat sich dazu verschiedene Universitäten und Hochschulen angeschaut, die zur Unibörse in den Räumen der Agentur für Arbeit ihre Stände aufgebaut haben. Im Workshop stellte sich für ihn unter anderem die Frage, wie man beim Bewerbungsgespräch gekleidet sein sollte - ob ihm Anzug oder lieber doch leger.

Die Unibörse hat am Sonnabend erstmals in Pirna stattgefunden und will dafür sorgen, dass Schüler gut informiert eine richtige Entscheidung zur eigenen Zukunft fällen.

Das Landratsamt hatte einen kostenlosen Shuttlebus organisiert, der von Wilsdruff, Dippoldiswalde und Sebnitz nach Pirna und wieder zurück fuhr. Die Berufsmesse wurde gemeinsam von der Agentur für Arbeit Pirna und der Wirtschaftsförderung des Landkreises Sächsische SchweizOsterzgebirge organisiert.

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